Eine dichte schwarze Rauchwolke über der Hof- und Turmgasse. Anschließend das laute Heulen der Sirenen. Dieses Bild zeigte sich den Spalter Bürgern am 04. Mai 2018 gegen 18:00 Uhr. Was war passiert? In einer Scheune der Familie Schielein war ein Feuer ausgebrochen und griff schnell auf die gesamte Scheune über. Es drohte auch auf das Wohnhaus überzugreifen. Im Bereich der Turmgasse breitete sich das Feuer im weiteren Verlauf in den Dachstuhl der Hausnummer 10 aus und das Haus mit der Nr. 12 wurde durch die starke Hitzebestrahlung bedroht und stark beschädigt. Den ausrückenden Kameraden war beim Anblick der Rauchwolke schnell klar, dass dieser Einsatz größer als die üblichen wird. Aufgrund der enormen Brandlast des alten Baubestandes und der engen Bebauung der Spalter Altstadt, lies Kreisbrandmeister Stefan Schwarz sofort die Alarmstufe von Brand B3 auf B4 erhöhen um mehr Einsatzkräfte auch aus umliegenden Gemeinden an die Einsatzstelle zu bekommen. Im Folgenden möchten wir die Ereignisse in einzelne Abschnitte untergliedern. Das erste Feuerwehrfahrzeug, das an der Einsatzstelle in der Hofgasse eintraf, war das HLF20/16 der Spalter Wehr. Zunächst war auch nur dichter Rauch aus der Scheune zu sehen bis kurz darauf das Feuer durchzündete. Daraufhin stand die Scheune dann komplett in Vollbrand. Mit zwei B-Rohren wurde eine Riegelstellung errichtet um das Wohnhaus der Familie Schielein und angrenzende Wohnhäuser zu schützen. Als problematisch erwies sich dabei die Wasserversorgung über das Hydrantennetz, welches an dieser Stelle nicht für die Entnahme so großer Wassermengen ausgelegt ist.

Später wurden dann die Löscharbeiten von der Drehleiter der Feuerwehr Pleinfeld unterstützt. Diese leistete wertvolle Arbeit, in dem die Löscharbeiten gezielt und sicher von oben durchgeführt werden konnten. Durch zwei B-Schlauchleitungen von der Rezat war dann auch das Wasserproblem behoben. Diese wurden von den Feuerwehren aus Wasserzell, Enderndorf und Obererlbach durch die Höllgasse aufgebaut und betrieben. Kurz nach dem das HLF an der Einsatzstelle eintraf ging das TLF16/25 auf der Hauptstraße in Position und baute von dort den Löschangriff durch die Turmgasse auf um den Brand von der hinteren Seite zu bekämpfen. Auch hier wurde zunächst eine Riegelstellung, bestehend aus einem B-Rohr und einem C-Rohr, errichtet um das Wohnhaus zu schützen. Der Turm der Hopfendarre hatte bereits bei Ankunft Feuer gefangen. Mit einem kurzen und energischen Wasserwerfereinsatz durch das TLF und mit dem Wasservorrat des LF 20 der Kameraden aus Pleinfeld wurde das Feuer niedergeschlagen. Diese waren kurz vorher an der Einsatzstelle eingetroffen. Zwischenzeitlich konnte auch das TLF an die Förderleitung aus der Rezat angeschlossen werden. Im weiteren Verlauf wurde dann das Feuer durch Trupps mit schwerem Atemschutz von innen bekämpft und der Wasserwerfer an die Hausecke vom Haus Turmgasse 10 verlegt um von dort aus den Brand zu bekämpfen. Außerdem wurde von einem Hopfenboden des Schielein-Anwesens ein Strahlrohr vorgenommen um ebenfalls das Feuer von oben zu bekämpfen. Dazu wurden einige Ziegel entfernt. Parallel zu den anderen Abschnitten wurde das LF16 in der Albrecht-Achilles-Straße positioniert und ein Löschangriff über den Steg beim Bayerischen Hof aufgebaut.

Durch den Brand des Anwesens Schielein wurden auch die beiden Gebäude Turmgasse 10 und 12 in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Hitzeeinwirkung des Brandes war die Fassade der Hausnummer 12 so heiß, dass das Wasser darauf sofort verdampfte und die Kunststofffenster schmolzen. Auch einige Windbretter hatten Feuer gefangen. Wesentlich schlimmer war die Hausnummer 10 betroffen. Das Feuer hatte sich bereits in den Dachstuhl gearbeitet. Auch ein Innenangriff brachte hier keinen Erfolg mehr und musste aufgrund der Gefahr durch herabfallende Teile abgebrochen werden. Einen Löscherfolg brachte im weiteren Verlauf ein Löschangriff über die Pleinfelder Drehleiter und die Anhängeleiter AL18. Der Dachstuhl war aber letztendlich mit den vorhandenen Mitteln nicht zu halten. Ein großes Problem stellte in diesem Bereich die große Menge herabfallender Ziegel dar, die immer wieder auf die Schlauchleitungen trafen und diese zerstörten. Es musste etliche Male „Wasser halt“ gegeben werden um die Schläuche zu ersetzen. Außerdem drückte der Rauch immer wieder in die enge Gasse, so dass die Löscharbeiten nur unter schwerem Atemschutz durchgeführt werden konnten. Die Löscharbeiten wurden in diesem Bereich auch von Kameraden der Feuerwehren aus Enderndorf und Obererlbach unterstützt. Die Versorgung mit Löschwasser erfolgte über eine Förderleitung vom Hatzelbach aus, die vom LF8 aufgebaut wurde. Soweit zu den Vorgängen in der Phase der Brandbekämpfung. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden verschiedene Fahrzeuge umpositioniert bzw. verschiedene Einheiten aus dem Einsatz herausgelöst. Um bei Nacht sicher arbeiten zu können wurde vom Technischen Hilfswerk Roth die Fachgruppe Beleuchtung alarmiert. Außerdem wurde während des Einsatzes Verpflegung durch die BRK-Bereitschaft Georgensgmünd in
Zusammenarbeit mit der BRK-Bereitschaft Abenberg bereitgestellt.

Zum Abschluss noch ein paar Zahlen und Daten. Am Einsatz waren neben der Feuerwehr Spalt die Feuerwehren aus Wasserzell, Enderndorf, Obererlbach, Pleinfeld und Georgensgmünd beteiligt. Vom BRK waren die Bereitschaften Georgensgmünd und Abenberg sowie der Regelrettungsdienst im Einsatz. Das THW Roth stellte die Fachgruppe Beleuchtung und einen
Baufachberater. Außerdem waren noch die Unterstützungsgruppen Örtliche Einsatzleitung und Atemschutz des Landkreises zur Stelle. Insgesamt waren ca. 200 Einsatzkräfte im Einsatz. Verletzt wurden insgesamt 4 Personen, wovon 3 Personen ins Krankenhaus zur Beobachtung gebracht wurden. Abgebrannt sind 2 Scheunen, ein Wohnhaus war unbewohnbar. Ein weiteres Wohnhaus wurde stark beschädigt. Der Gesamtschaden wurde auf ca. 1 Million Euro geschätzt wobei diese Schätzung nach Pressemeldungen (08.05.2018 Nordbayern.de) nicht zu halten sein wird. Als Brandursache wurde laut Polizei ein technischer Defekt ermittelt.